Auf ein Wort
- Mai 2021
- Artikel
- von Bettina Friehmelt
Liebe Leserinnen und Leser,
»Abschied und Neubeginn« haben wir diesen Gemeindebrief genannt.
Wir nehmen Abschied von drei Menschen, die nicht mehr für den Kirchenvorstand
kandidieren werden - wir beginnen mit dem neu gewählten Gremium die Arbeit im
September. In diesem Gemeindebrief werden die Kandidat:innen vorgestellt und
den Drei gedankt, die in der vergangenen Legislaturperiode mit ihrer Zeit, Krea -
tivität und Energie die Heilandsgemeinde im Kirchenvorstand mit gestaltet haben.
Sie gehen uns nicht verloren – zum Glück – sie werden auf andere Weise die Kirchengemeinde
gestalten und auf ihre Weise verschönern.
Immer wieder, immer noch nehmen wir Abschied von Altvertrautem: den Gottesdiensten
in der Kirche, dem gemeinsamen Singen, Festen und Kirchenkaffee und vielem
mehr. Und wir freuen uns gleichzeitig über das viele Neue, das wächst und das Herz
erfreut: eine Osternacht mit Engeln draußen, vielen Menschen, die musizieren, von
Gitarre bis Posaune, die Gottesdienste in Gottes Zoom-Raum mit Gesprächen, mit
Fürbitten im Chat und Abendmahl – digital, jede:r an ihrem Bildschirm und doch miteinander
verbunden. Wir haben in den letzten Monaten Engel in Walluf gefunden
und über Zoom Gymnastik gemacht, das Gemeindehaus wird zum Spielparadies für
Familien und der Garten immer neu ein geliebter und vielfältig genutzter Raum.
Wir müssen Abschied nehmen auch von Menschen, die wir lieb hatten, die unseren
Lebensweg bereichert haben - weil der Tod sie uns entreisst, weil sich unsere Wege
trennen, auch weil Streit und unerbittliche Meinungen zwischen uns stehen. Für
die Menschen, die wir verloren haben, die wir zu Grabe tragen mussten, steht seit
einem Jahr ein Kreuz aus Schwemmholz vor der Kirche, das die Namen der Verstorbenen
trägt. Zu Ostern haben große und kleine Menschen bunte Bänder daran geknüpft.
Sie sind ein Zeichen dafür, dass Gott da ist auch in den schweren Stunden
und dass – trotz allem – das Leben und die Liebe siegen.
Dass wir das immer wieder erfahren: dass auch in finsteren Zeiten Gottes
Licht scheint und dass selbst aus dem Tod neues Leben wachsen kann,
das wünsche ich Euch. Bleibt behütet, bleibt gesund,
Eure Pfarrerin Bettina Friehmelt
